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REVIEWS

Inbetweeners:



www.rocktimes.de

Autor: Udo Gröbels


Doppelbelastung als Befreiung
Instrumentalmusik ist ja schön und gut, aber auf Dauer wird das, vor allem im Bereich Independent Rock etwas monoton. Das dachte sich auch die Bielefelder Band 7 Days Awake und beim vorliegenden dritten Album, dem zweiten mit Gesang, hat nun Drummer Hell-G die Vocals übernommen. Hell-G macht seine Sache überaus gut, aber noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass er dies auch live umsetzten will. Bei der durchaus komplexen Musik auf " Interference" sicher keine leichte Aufgabe, aber Musiker wie Don Henley, Bela B. oder auch Phil Collins schaffen das ja schließlich auch.
Alles andere als Easy Listening
Stilistisch lässt sich die Musik grob Richtung Radiohead einordnen, wobei ihnen, Gott sei Dank, der verkrampfte Weltschmerz der Briten fehlt. Das es sich bei dem Trio früher um eine Instrumentalband handelte, merkt man schnell, denn die Arrangement sind sehr vielseitig und teilweise auch extrem sperrig. So verlangt beispielweise die Instrumentalnummer "Atlas 2050" dem Hörer schon einiges ab. Auch "Sacrileague", ebenfalls ein Instrumental, ist sperrig und sehr schroff, aber doch interessant aufgebaut, mit kleinen Verweisen zu Pink Floyd.
Aber es gibt auch zugänglichere Nummern auf "Interference", wie den schleppenden Opener "Guiding Star". Mit "Destination Zero" hat man dann sogar eine lupenreine Pop-Nummer auf der CD, die auch als Single ausgekoppelt wurde. Dieser Track ist aber die Ausnahme und spätestens bei "Cascading Style Sheets" kommen wieder jede Menge Noise-Effekte mit ins Spiel.
Selten ist es mir so schwer gefallen, eine abschließende Meinung zu einer CD abzugeben. Der alte Tipp vom Reinhören ist hier nur bedingt zutreffend, denn man muss das Album mindestens fünf Mal oder öfter gehört haben, um die Musik richtig zu verstehen. Wer also etwas schräge, anspruchsvolle und kopflastige Independent-Musik mag, der liegt hier goldrichtig. Auch Fans von Radiohead zu "Kid A"-Zeiten sind hier an der richtigen Adresse. Allen Leuten, die Musik nur so zwischendurch oder nebenbei hören, kann ich nicht zum Kauf dieses Albums raten, denn die werden die CD nach ein paar Minuten wieder auswerfen. Definitiv also ein Album, auf das man sich bewusst einlassen muss. Wer das kann und etwas Geduld mitbringt wird aber belohnt mit einer CD, auf der es viel zu entdecken gibt.

Autor: Udo Gröbbels

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www.stormbringer.at

Autor: Mike Seidinger (18. November 2010)

Der grösste Fortschritt, den die Bielefelder Alternative-Rocker 7 DAYS AWAKE auf ihrem dritten Output verbuchen können, ist die erstmalige Präsenz von Vocals. Diese waren auf den ersten beiden Alben so gut wie nicht vorhanden, und diesmal hat sich Trommlelknabe Hell G. dazu entschlossen, auch die Arbeit des Sängers zu übernehmen. Und das tut er gar nicht mal so schlecht. Sein Timbre liegt irgendwo zwischen BLACKMAIL-Sänger Aydo Abay und PLACEBO-Heulsuse Brian Molko. Und bequemerweise driftet auch der Rest der Musik in diese Richtung.

Freunde der gehobenen, anspruchsvollen Rockmusik im Stile von RADIOHEAD, MUSE oder AMPLIFIER werden sich ebenfalls mit dem Material der eigenwilligen Germanen anfreunden können. Die Höhepunkte des Albums sind aber schnell mal eben abgehandelt: Das eröffnende
„Guiding Star“ und das darauf folgende „Memento 2“ gehen als zünftiger Rock mit Alternative-Anleihen durch, und bei „Atlas 2050“ ergeht man sich in einem fast neunminütigen Psychedelic-Jam, der selbst mich mit staunender Miene und Gänsehaut hinterlässt.

Dazwischen gibt’s dann eher halbangenehme Alternative-Schunkelei im PLACEBO-Stil („Greener“), mit ein wenig New Wave-Touch („Destination Zero“ , „Black Holes“), dann wieder Sachen die ein bisserl an die QUEENS OF THE STONE AGE erinnern (etwa das eigentümliche „Your Scene Sucks“) oder die beiden recht passablen Psychedelic-Grunger „Chemtrails“ und „Cascading Style Sheets“. Alles in allem doch eher mau, aber 7 DAYS AWAKE können trotzdem zumindest zeitweise mit ein wenig hausgemachtem Charme punkten.

Ich möchte „Interference“ vor allem jenen ans Herz legen, die irgendwann in den Neunzigern musikalisch stehen geblieben sind oder immer noch glauben, RADIOHEAD und PLACEBO hätten das Rad neu erfunden. Das, was das Trio macht, macht es recht ordentlich. Die Krux ist halt wieder mal, dass nach dieser Musik – sofern nicht wirklich ganz originell gemacht – heute kein Hahn mehr kräht. Grunge war gestern, und öder Alternative heute Mittag. Das Ganze ins Hier und Jetzt zu transportieren ist zugegebenermassen schwierig und in diesem Falle nur bedingt gelungen.

Wertung: 2.0 von 5.0 

Autor: Mike Seidinger (18. November 2010)

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www.musicscan.de
Arne  15.10.2010

In ihren frühen Tagen sind 7 DAYS AWAKE noch rein instrumental unterwegs gewesen. Inzwischen haben sie auch die Möglichkeiten des Musizierens mit Gesang schätzen gelernt, für den der Schlagzeuger mit ansprechendem Clean-Stil verantwortlich zeichnet. „Interference“ ist der dritte Longplayer der Bielefelder, die von ihrem Label Abandon zwischen Blackmail, Muse und Radiohead verortet werden. Zu hören ist bauchgesteuerte, eingängige Rock-Musik, die bisweilen rhythmisch vertrackt und insgesamt recht generell gehalten wird. Proggige oder avantgardistische Tendenzen gibt es auf der Platte nicht wirklich zu verzeichnen, auch wenn 7 DAYS AWAKE die Freiheit nehmen, ihre Stücke immer wieder weit ausholend zu entwickeln. Insofern trifft von den Vergleichen her vor allem Blackmail, auch gesanglich. In ihrem Songwriting zeigen sich die Bielefelder routiniert und erfahren; setzen stets gute Spannungsbögen und sehr bewusst auf die verträgliche Schlagseite ihres Sounds zwischen Indie- und Post-Rock. Samples und elektronische Einsprengsel gehören ebenso zum Material von „Interference“ wie die kompakte, lebendige Anmutung, die der 12-Tracker hinterlässt. Überraschungen oder Aha-Momente bleiben 7 DAYS AWAKE jedoch schuldig, so stimmig und ansprechend ihr Drittwerk auch ausfällt.
 Arne Rating: 15.10.2010 


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www.musicreveiws.de

Chris P. 30.10.2010

Dieses dritte Album des Bielefelder Trios stellt einen partiellen Abschied von den instrumentalen, experimentellen Sounds der beiden Vorgängeralben dar. Sicher, diese Merkmale sind nicht ganz verschwunden, doch 7 DAYS AWAKE haben den Song für sich entdeckt.

Und den Gesang. Erstmals gibt es fast durchgehend auch solchen zu hören, und dafür musste man gar kein neues Bandmitglied ausfindig machen, denn neben dem Schlagzeug beschallt Drummer Hell-G nun auch das Mikrofon. Die Vergleiche mit Aydo Abay sind diesbezüglich ziemlicher Mumpitz, rein musikalisch haben BLACKMAIL allerdings ihre Spuren im Sound der Band hörbar hinterlassen. Auch die im Promotext genannten RADIOHEAD und MUSE sind nicht die übelsten Orientierungshilfen, um das zwölf Stücke währende Geschehen auf „Interference“ einzukreisen – ich selbst meine zudem, dass die drei Muchachos bestimmt auch gerne AMPLIFIER, MEW, ISIS und CULT OF LUNA in die Gehörgänge eindringen lassen.

Womit wir auch schon beim Hauptproblem dieses Werkes angekommen sind: Obwohl die Songs nicht gerade die Aufhänger „abwechslungsarm“, „einfallslos“ oder „schwach“ verdienen, wirken sie zu sehr von den Inspiratoren absorbiert und recycelt – auch die hinzugekommenen Vocals wollen nicht so recht überzeugen, da sie trotz Variabilität zu beliebig und unausgereift über den Klangkaskaden thronen.

FAZIT: Wenn aus der halbwegs gelungenen Übung nach Vorlage bei Album numero vier eine individuelle Kür mit dem gewissen Etwas wird, könnte der Knoten möglicherweise platzen.

Chris P. (Info) (Review 337x gelesen, veröffentlicht am 30.10.2010)
7 von 15 Punkten
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www.neckbreaker.de

geschrieben von
Maik am  26. Oktober 2010

Das Bielefelder Trio 7 DAYS AWAKE hat einen hohen Anspruch an sich selber und an seine Musik, was schon daran deutlich wird, dass man sich mit den Größten der eigenen Szene vergleicht. MUSE, RADIOHEAD, BLACKMAIL fallen im Infosheet und das war auch genau der Grund, warum ich mir „Interference“, das dritte Studioalbum der Band, gleich mal unter den Nagel gerissen habe; gehören doch gerade MUSE zu meinen persönlichen Faves der letzten Jahre.

Zur musikalischen Einordnung sei dieser Vergleich gerne erlaubt, haben doch auch Hell-G, Valera Igla und Simon Vegaz, so die Pseudonyme der drei Musiker, einen ähnlich kreativen Ansatz, was das Erschaffen von Songs und Sounds angeht. Erlaubt ist, was gefällt. Von radiotauglichen 3 Minutensongs wie „Greener“ oder „Black Holes“ bis zum mehr als 8-minütigen, mit diversen Zitaten und Sprachsequenzen unterlegten, Instrumental „Atlas 2050“ deckt das gesamte Album ein weites Spektrum zwischen Indierock und Modern Prog ab. Das hört sich interessant an.  

Trotzdem scheitern 7 DAYS AWAKE letztendlich an ihren eigenen Ansprüchen, denn im Laufe der 55 Minuten verzettelt man sich zu oft in Kleinigkeiten, anstatt die Songs einfach fließen zu lassen. Ich sage es mal so, die Musik eignet sich perfekt als Hintergrundbeschallung beim Zeitung lesen, sie ist angenehm, nett und nicht aufregend, umgekehrt aber zwischendurch zu unspannend, um sich ihr mit voller Aufmerksamkeit widmen zu möchten.  

Ob sich 7 DAYS AWAKE mit „Interference“ wie angekündigt „komplett neu erfunden“ oder „ihr bislang bestes Album abgeliefert“ haben, kann ich nicht beurteilen, da mir die ersten beiden Alben „Who Cares“ und „Time Fluctuations“ nicht bekannt sind. Ich kann mir das sogar vorstellen, vor allem weil der zum ersten Mal singende Schlagzeuger Hell-G voll überzeugen kann, aber im Vergleich zum besten (MUSE, RADIOHEAD) ist das beste von 7 DAYS AWAKE nicht gut genug. 7 Punkte für 7 DAYS AWAKE (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 55:37 min
Label: Abandon Records
Veröffentlichungstermin: 08.10.2010

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www.powermetal.de

Björn Backes, 18.10.2010

Schwieriger Brocken voller psychdelischer Monster

Lieben oder hassen geht bei 7 DAYS AWAKE irgendwie nicht. Die Band mag zwar mit ihrrem teils wirren Gemisch als Indie-Sounds, Psychedelic-Backings und emotional-experimentellem Modern Rock in vielen Punkte polarisieren, bleibt aber musikalisch einfach zu interessant, als dass man ihr die selten konventionellen Arrangements ihrer Songs zum Vorwurf machen könnte. "Interference", der mittlerweile dritte Longplayer, macht da keine Ausnahme, sondern ist die womöglich größte Herausforderung im bisherigen Bandkatalog. 7 DAYS AWAKE experimentieren hier vor allem mit Rhythmen und ihrem Gitarrensound, lassen dementsprechend aber nicht mehr so viele unterschiedliche Stimmungen zu. Doch statt einen straighteren Output zu basteln und die emotionalen Komponenten folgerichtig auszublenden, verliert sich das Trio dieses Mal regelrecht im alternativ-rockigen Fieberwahn - der mal wieder irgendwo zwischen RADIOHEAD, MUSE und diversen Modern-Prog-Outfits seinen Ursprung hat!

Das vorrangige Problem von "Interference" besteht jedenfalls darin, dass man keinen echten Zugang zu dieser Scheibe bekommt. Die Platte beinhaltet einige sehr interessante, teils auch spannende Passagen, versucht sich hierbei von Fragment zu Fragment zu hangeln, entblößt auch einige dezente Highlights, kann diese jedoch nicht würdig hervorbringen. Da stehen einige Riffs vorne an, und gelegentlich ist auch mal eine Gesangsmelodie als prägnant zu bezeichnen, doch es ist nichts dabei, was mal einen Anker setzt oder eine Klammermöglichkeit bietet. Oder anders gesagt: Viel spannendes Stückwerk, aber eben kein Fluss innerhalb der Songs, der "Intereference" als Unterbau so hilfreich sein könnte. Erst zum Ende hin manifestieren sich einige kurze Einmheiten, so etwa im schmutzigen 'Your Scene Sucks' oder im epischen 'Atlas 2050'. Aber auch hier bleibt ein gewisser Nebengeschmack haften, da man nicht vom Gedanken loskommt, ein Sammelsurium aus Klängen zu Ohren zu bekommen, welches als geschlossenes Ganzes nicht so funktioniert, wie es hätte funktionieren sollen!

Insofern ist "Interference" von der ersten bis zur letzten Sekunde eine richtig schwierige Geschichte, die sicher ihre Sympathisanten finden wird, deren Inhalt aber bei weitem nicht so harmonisch erzählt wird wie bei den oben angeführten Bands. Weniger ist eben mehr - immer noch!

Anspieltipps: Destination Zero, Your Scene Sucks

Note: 6.5 / 10
Björn Backes, 18.10.2010

Album
"Interference" (2010)

7 Days Awake Interference

Lovers  Haters  Inbetweeners




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