Haters:http://uglypunk.de
Was
ist das bitteschön und wie kommt diese CD auf meinen Schreibtisch? Bei
all dem Chaos hier, kann ich das nicht mehr wirklich zuordnen, ein
Promoschreiben ist auch nicht auffindbar. Woher diese CD also gekommen
ist, nicht nachvollziehbar, aber wohin sie gleich mit ziemlicher
Wahrscheinlichkeit wandert, dass weiß ich, nämlich erstmal raus aus
meinem CD Player. Ich versuche mich bei den Jungs aber dennoch so gut es geht in
Toleranz zu üben, denn wenn so ein Psychedelic-Indie Gebräu bei einem
Zine landet, dass sich fast ausschließlich mit Punkrock und
artverwandten Musikrichtungen beschäftigt, ist es eigentlich von
vornherein zum Scheitern verurteilt. Und wenn´s dann auch noch in
Richtung RADIOHEAD geht, dann pendelt meine Stimmung irgendwo zwischen
„auweia“ und „och nöö“. Und dabei bleibt es dann auch! Für meinen Geschmack ist es nichts weiter als harte, schwer
verdauliche, experimentelle Kost, so dass ich mich frage, ob dieses
Experiment für den Mainstream nicht zu groß ist?
Ach scheiße, ich versteh das alles nicht und weiß beim besten Willen
nichts damit anzufangen. Und das mein ich noch nicht mal böse, denn ich
kann ja nichts dafür. Spike -------------------------------------------------------------------------- CDSTARTS.DE Tim Brosowski
7
Days Awake spielen einen ziemlich biederen Mix aus Blackmail-, Muse-,
Radiohead- und Mars Volta-Zitaten. „Memento 2“ etwa ist schon beinahe dreist
von „Origin Of Symmetry“ abgekupfert. Man merkt „Interference“ aber an
jeder Stelle an, dass hier viel mehr drin gewesen wäre. Die Band müsste
sich nur mal aus ihrem Saft befreien.
Was hier
also fehlt, ist die eigene Vision. Die gesamte Platte über jagt ein
Déjà-vu das nächste, wodurch sich das Album teilweise gar als Quizobjekt eignet:
Akkordfolgen, Effekte, ja ganze Gesangslinien laden zum fröhlichen
Ratespiel ein, wer denn nun das große Vorbild war. Kreativität zeigt
sich allenfalls bei der durchaus nicht ungeschickten Vermengung der
einzelnen Elemente. Auch durch seine gewitzte Dramaturgie kann
„Interference“ von daher freilich für einiges an Kurzweil sorgen. Im
Ergebnis fragt man sich aber durchgehend, ob das denn wirklich alles
sein soll, was 7 Days Awake wollen. Das Talent ist doch da, man müsste
nur was draus machen. Einfach mal etwas Mut zum Experiment, bitte.
Von
der technischen Seite her betrachtet ist „Interference“ eine ziemlich
konservative Platte geworden, wenn man das denn so ausdrücken mag. Ist
aber gar nicht mal negativ gemeint. Wie von Abandon Records gewohnt ist
die Produktion angemessen druckvoll und transparent geraten. Fans der
oben genannten Bands können also unter Umständen trotz des
Tribute-Band-Feelings mal reinhören. Und sei es nur wegen der Storm Thorgerson-Kopie für Arme, welche das Cover schmückt. Grenzwertig.
CDSTARTS.de 5.0 / 10
Leserwertung 6.6 / 10
Stand 26.10.2010
Anspieltipps:
Destination Zero Sacrileague
Tim Brosowski | Album "Interference" (2010)
Lovers Haters Inbetweeners
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